Urlaub: Flucht oder Erfrischung?

Wie geht es dir mit der Planung deines Urlaubs?  

Vielleicht hast du Gedanken wie: „Ich könnte dieses Jahr einfach sparen und einiges zu Hause erledigen?“, oder „Es wäre so schön, viel mehr Urlaubstage zur Verfügung zu haben!“ oder „Wohin soll es heuer gehen?“.  

Wir haben so eine Vielfalt von Auswahl. Immer mehr wird uns durch günstige Reisen ermöglicht. „Das sollten wir unbedingt machen oder sehen!“. „Nach so viel Zeit in der Arbeit, soll es mir nun richtig gut gehen!“  

Was machen wir mit diesen kostbaren freien Tagen im Jahr? Ist es eine Zeit, um dem Alltag zu entfliehen, um in eine andere Welt einzutauchen und der Normalität zu entkommen?  

Ich bin ein bekennender „Abenteurer“ und weiß, wie leicht der Urlaub zu einer Flucht aus der Realität werden kann – um es aber positiver auszudrücken: eine Zeit um neue Grenzen auszutesten und den Horizont zu erweitern. Es gibt so viel Gutes auf dieser Welt zu erleben, und so darf ich wieder Neues entdecken.   

Nach dem Urlaub, kommt dann aber meist der ernüchternde Alltag, wie eine kalte Dusche im Winter über uns und wir versuchen, an den Erinnerungen festzuhalten als wären sie eine unserer Lebensadern.   

Über die Jahre habe ich begonnen, meine Urlaubstage statt einer Zeit des Fliehens, mehr als eine Möglichkeit zur Erfrischung zu sehen über die ich mich freue. Wo liegt der Unterschied? Das Eine fokussiert auf das Weglaufen vom Alltag (sehr verständlich). Das Andere lässt sich auf das Verarbeiten des Alltags im Kontext eines neuen sicheren Ortes ein. Ein Platz an dem ich, unter anderen Dingen, auch mein Herz zur Ruhe kommen lassen kann.    

Wir leben in Zeiten in denen wir mit Kriegen, Gewalt, politischen und wirtschaftlichen Unruhen konfrontiert sind. Aber auch die allgemeinen Beziehungsanforderungen des Alltags sind schon eine Herausforderung. Wir brauchen Zeit, um unsere Verwundbarkeit bewusst vor Christus zu bringen. Wenn wir diese Gelegenheiten wahrnehmen, um mehr zur Ruhe zu kommen, werden wir Trost erfahren, Vergebung schenken, auch selbst neue Erkenntnisse bekommen und Heilung empfangen. Sind die Ruhezeiten in unserem Alltag ausreichend? Oder vielleicht nehmen manche eine spezifische Zeit der Schweigens oder Exerzitien. Wenn du merkst, das es mehr Zeit braucht, dann gibt deinem Herz Raum! 

Johannes vom Kreuz beschrieb, wenn wir mit unseren Herausforderungen (Leiden) vor Christus kommen, dann finden wir nicht nur Seinen Trost sondern auch unser Herzensverlangen wird gestillt, während wir das Kreuz und die Auferstehung umarmen. Wenn wir diese Erfrischung finden, empfangen wir Leben und das „Leid“ wird ein erlösendes Wirken in uns haben. Ein himmlischer Austausch findet statt: mein Schmerz, Ungerechtigkeit, die ich erfahren habe und mein Versagen, sie fließen in die Wunden Jesu, während Sein Trost und Seine Erfüllung in mich fließen. 

„Doch wegen unserer Vergehen wurde er durchbohrt, wegen unserer Übertretungen zerschlagen. Er wurde gestraft, damit wir Frieden haben. Durch seine Wunden wurden wir geheilt.“

Wenn wir diese Art der Begegnung vermeiden, dann vermeiden wir Leben. Alle anderen guten Aktivitäten, scheinen uns kurz zu beleben, letztendlich werden sie uns aber nicht auf tieferer Ebene erfrischen und erfüllen. Wenn wir uns Zeit nehmen, um unser Herz mit Christus zu reflektieren, dann beginnen wir alle anderen Aktivitäten durch einen erneuerten Blick zu erleben.  

Lass uns achtgeben darauf, dass wir nicht allen möglichen Angeboten in unserem Urlaub nachjagen, oder an ihnen festhalten. So fließt das Leben aus uns hinaus wie der Schweiß aus einer zusammengehaltenen Faust. Wir dürfen viel mehr unsere Hände aufmachen, um von Ihm Sein „Shalom“, Seine Erfrischung zu empfangen und alle anderen Bereiche werden dadurch neu belebt.  Sobald es bei dir so weit ist und du deine kostbaren Urlaubstage antrittst, wünsche ich dir eine wunderbare und gesegnete Zeit. 

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